Fairtrade ist ein mittlerweile sehr bekannter Begriff für „fair gehandelte“ Waren. Mal unabhängig davon, wie unterschiedlich der Begriff inzwischen ausgelegt wird, beschreibt er die Idee Waren zu fairen Preisen einzukaufen, wenn z. B. bestimmte Standards bei Arbeitsbedingungen und Bezahlung von Arbeitern z. B. auf Plantagen erfüllen. Man kennt Fairtrade z. B. von Kaffee oder Kakao.
Erstaunlicherweise kommt Fairtrade jedoch bei Turnschuhen, Smartphones oder anderen Produkten nicht vor. Hier steht meist eine Marke im Vordergrund, diese stellt die tatsächlichen Produktionsbedingungen (meist in Asien) in den Schatten. In vielen Fällen ist sogar bekannt wie und unter welch schlechten Umständen z. B. Smartphones produziert werden. Durch die Kraft der Marke und durch extrem gutes Marketing nimmt der Kunde die moralisch in jedem Fall bedenklichen Umstände in kauf oder sie lassen ihn sie vergessen.
Aber nicht nur in dem obigen Fall ist eine Art erweitertes Fairtrade sinnvoll. Ich plädiere für Fairkaufen und faires Fairkaufen. Dabei verstehe ich unter Fairkaufen einen fairen und verantwortungsvollen Umgang mit dem Kunden. Gute, unabhängige und neutrale Beratung die den Kunden in den Mittelpunkt stellen. Mit faires Fairkaufen meine ich eine Art „Fairtrade“ im Verkauf, also genau zu prüfen welche Produkte verkauft werden. Wo kommen z. B. die Turnschuhe her, wie und von wem wurden sie hergestellt? Bietet es sich nicht da an mit einer Alternative höhere Margen zu erzielen? Mit entsprechender Beratung werden Kunden bereit sein, mehr zu zahlen für „Fairtrade Turnschuhe“.