Warum verkauft man einen „Ädäm“?

Deutschland ist vieles, momentan steht es eben auch für erfolgreichen Vereinsfußball. Daneben ist Deutschland zur Zeit auch exzellent in seiner wirtschaftlichen Leistungskraft. In ganz besonderer Weise gilt dies für die deutsche Automobilindustrie. Wie wichtig diese Industrie ist, betonte kürzlich auch die Bundeskanzlerin: Jeder siebte Arbeitsplatz in Deutschland steht direkt oder indirekt mit dem Automobil in Verbindung.“ sagte Angela Merkel auf der IAA.  Mehr als 750.000 Menschen sind derzeit in der größten Industrie Deutschlands beschäftigt. Rund 390.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind unmittelbar am Bau von Kraftfahrzeugen beteiligt.

Die drei größten der Branche eilen von Rekord zu Rekord. Volkswagen hat ein Jahr der Superlative hinter sich. Der Konzern hat so viele Autos verkauft wie nie zuvor – und einen Rekordgewinn von 7.2 Milliarden gemacht.* Daimler hat 2012 ebenfalls so viele Wagen verkauft wie nie zuvor in der Unternehmensgeschichte.* BMW übertraf 2012 das bisherige Rekordjahr 2011: Unter dem Strich verdiente der Konzern 5,1 Milliarden Euro.*

Doch da gibt es ja noch einen weiteren deutschen Hersteller, der über eine lange Tradition verfügt und schon sehr früh nämlich am 17. März 1929 von einem amerikanischen Unternehmen gekauft wurde, die Adam Opel AG.

Opel Logo

Quelle: Eigenes Bild

In letzter Zeit glänzte Opel medial eher durch Probleme, die Ankündigung von Werksschließungen und rote Zahlen. Schaut mal sich die Pläne von Opel an, dann soll mit neuen Modellen wie z. B. dem Stadtauto Adam 2013 der Marktanteil auf dem schrumpfenden europäischen Markt zumindest stabilisiert werden.*

Im direkten Vergleich steht Opel also eher schwach da. Daher huldigt man nun dem Rüsselsheimer Unternehmensgründer Adam Opel mit dem Modell Adam. Man möchte also profitieren von den deutschen Wurzeln und eben das tun, was die anderen deutschen Automobiler richtig machen. Aber wie hört sich der Opel Adam an? Na einfach: Ädäm“ in übertrieben englischer Sprache intoniert.

Großartig, liebe Firma Opel. Während andere (sehr erfolgreiche) Automobilhersteller global mit „Das Auto“ Marketing machen, setzt Opel auf Ädäm. Das Betonen der eigenen Wurzeln schafft international die Verknüpfung „deutsch ist gleich exzellentes Ingenieurwesen“ und „made in Germany ist Qualität“. Der potentielle Opel Komsument im Heimatmarkt dürfte bei Ädäm hingegen wohl an die Werksschließung in Bochum und General Motors denken.