Normalerweise jubeln Sportfachhändler, Ski- und Snowboard-Hersteller oder sämtliche Bekleidungshersteller mit Winterartikelsortiment, wenn es endlich schneit. Besonders wenn der Schnee in den Städten fällt und liegt, schnellen die Umsätze in genau diesen Kategorien nach oben. Es ist ein Branchenphänomen über das in anderen Industrien oder Branchen häufig nur müde belächelt wird. Am liebsten ist es den Herstellern mit Winterfokus, wenn es schon im November losgeht mit Schnee. Dann wird die Saison ein Riesenerfolg. Allerdings war es überraschender Weise (Climate change) in den letzten Jahren nichts, mit Schnee im November. Geschweige denn mit Schnee über mehrere Tage in den Städten. Zwei Dinge sind in 2021 anders, erstens es schneit in fast ganz Deutschland relativ viel doch kein Mensch kauft Wintersportartikel. Die Skigebiete sind zu, einige Landkreis komplett für Besucher gesperrt und der Sporthandel bleibt geschlossen.
Skier und Snowboards verkaufen sich online ohnehin nur einigermaßen. Mit Skischuhen oder Snowboardboots ist es noch schwieriger. Denn die müssen richtig passen. Wie jeder Wintersportler weiß, ist das gar nicht so einfach den „richtigen“ Tragekomfort herauszufinden. Am besten funktioniert dies, wenn man eine größere Auswahl in unterschiedlichen Größen und unterschiedlichen Herstellern direkt anprobieren kann.
Einige der führenden europäischen Ski- und Snowboard Hersteller wehren sich seit Jahren gegen den Online-Handel und haben diesen Vertriebskanal sträflich vernachlässigt. Mit dem Ergebnis, dass nun nur ein Bruchteil der Absätze der produzierten Mengen möglich ist. Nie war es möglich günstiger an neue Ausrüstung zu kommen, bei den aktuellen Schneelagen, als 2021.
Doch was bedeutet die aufgeführten Themen: Klimawandel, online Handel oder immer schwieriger einschätzbare Produktions- und Absatzmengen für die Hersteller? Wie lautet deren strategische Antworten? Oder sehen wir die nächsten großen europäischen Marken vor dem aus, weil man das Naheliegende nicht wahr haben wollte?