Vergleichende Werbung im Einzelhandel

Vergleichende Werbung in Deutschland ist aufgrund einer EG-Richtlinie seit 2000 erlaubt, hier schönes Beispiel aus früheren Tagen.

Wer Vergleiche zur Konkurrenz ziehen möchte, muss vorsichtig sein. Es gelten die Regelungen des  § 6 vom Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG).

Was in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt, hat in den USA lange Tradition.  Das Paradebeispiel der vergleichenden Werbung dort ist Coca Cola versus Pepsi. Seit den 1970er Jahren tauchten der Werbung und in den Kampagnen der beiden Konkurrenten aggressive Vergleiche auf.

Das Unterhaltende und der Spaßfaktor stand dabei oft im Mittelpunkt. Es wurden auch echte Unterschiede zu Wettbewerbern betont. Aktuell macht Lidl in Deutschland mit vergleichender Werbung auf sich aufmerksam.

Quelle: Eigenes Bild

LIDL interpretiert vergleichende Werbung als Möglichkeit zu zeigen, dass Lidl billig ist. Doch Preisführerschaft schafft keinen Mehrwert für den Kunden! Wenn jemand durch Optimierung günstiger verkauft, weil z. B. keine Filialen betrieben werden, kann der Anbieter auf Marge verzichten.  Dies wird in Handelskreisen auch das „Amazonproblem“ genannt.

Heute behauptet Lidl zwar: Lidl lohnt sich – und nicht mehr Lidl ist billig – dennoch ist der kommunizierte Mehrwert für den Kunden in der aktuellen vergleichenden Werbung Lidl ist billiger als Norma (s. o.). Die gesamte Kampagne auch gegenüber Aldi und Edeka zielt darauf, dass Lidl billiger ist.

Ist das der Mehrwert den das Handelsunternehmen Lidl seinen Kunden bietet? Es ist kein Geheimnis, dass E-Commerce die Preise des stationären Einzelhandels problemlos unterbietet. Wie ist Lidl für die Zukunft aufgestellt, was sind die Antworten für den Kunden. Wo entstehen echte Mehrwerte die nur LIDL bieten kann?

Verschläft da gerade das nächste deutsche Handelsunternehmen den digitalen Wandel und wird vom E-Commerce vom Markt gefegt?

 

 

Eine Handelsmarke aus Matrix

„Nimm die blaue Pille – die Geschichte endet, du wachst in deinem Bett auf und glaubst, was du auch immer glauben willst. Nimm die rote Pille…“ Dies ist wohl einer der bekanntesten Sätze aus der Matrix-Trilologie, welcher sich an Neo, den Hauptdarsteller  richtet. Aber was hat das alles mit Keksen zu tun?

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Quelle: eigenes Bild

… NICHTS!

Oreo ist eine Kekssorte des US-amerikanischen Unternehmens Nabisco (einer Tochtergesellschaft von Mondelez) und kam 1912 auf den Markt und genießt seit vielen  Jahren „KULTSTATUS“. Hier ein Beispiel:

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Quelle: Twitter.com

LIDL fällt nichts besseres ein als die Marke zu kopieren und NEO zu nennen. Ich gebe einen von fünf Sternen. Warum? Weil man bei einer Bewertung im Netz immer mindestens einen Stern vergeben muss. 😉

 

Obst aus Deutschland und Bayern und Baden-Württemberg?

Der Discounter LIDL hat in seinem Sortiment die Eigenmarke „Ein gutes Stück Heimat“. Ein recht großes Sortiment von Produkten (Lebensmitteln), besonders auffallend ist dabei das Produkt APFELSAFT. Die Marke wirbt mit Zutaten aus der Region, sie positioniert sich wertig und heimatverbunden. Dies zeigt nicht zuletzt der Markenname selbst. Auf dem Saftkarton sind zusätzlich die Aufdrucke „Mit Äpfeln aus Deutschland und Bayern und Baden-Württemberg“ angebracht.

Quelle: Eigenes Bild wird bald gegen ein qualitativ besseres Foto geben

Quelle: Eigenes Bild wird bald gegen ein qualitativ besseres Foto geben

Bislang war ich der Meinung, dass Bayern und Baden-Württemberg zu Deutschland gehören. Aber LIDL wird schon wissen, was sie damit meinen… oder wird da etwa der Kunde für dumm verkauft??? 😉