Kirche in Not!?

Dass die katholische Kirche in Deutschland in Not ist, steht seit Jahren außer Frage. Die Mitglieder laufen in Scharren davon. Nicht zuletzt die Skandale um den Umgang mit Mißbrauch von Minderjährigen in der Institution sowie der zögerliche Umgang mit dem Bischof „Bling-Bling“ aus Limburg haben ihren Stellenwert zu Recht geschwächt. Auf weitere in diesem Kontext zu betrachtende Punkte, wie etwa die Rolle der Frauen in der Kirche oder gar die Ökomene möchte ich an dieser Stelle gar nicht erst eingehen.

Wie mißverständlich Botschaften sein können, damit sollte sich gerade die katholische Kirche auskennen. Einführend hatte ich ja bereits einige Beispiele benannt. Die Institution Kirche nimmt schließlich für sich die Verkündung der Botschaft (schlechthin) in Anspruch. Einfach gesagt wir sprechen hier von mehr als zweitausend (in Zahlen: 2000) Jahren Marketing- und Kommunikationserfahrung. Da ist einiges an Kompetenz auf diesen Gebieten vorhanden, so sollte man meinen. Nun unterhält die katholische Kirche einen Verein namens Kirche in Not mit dem Zusatz „…päpstlichen Rechts“.

Hier das Beichtmobil von Kirche in Not, ja Beichtmobil!

Quelle: Eigenes Bild

Quelle: Eigenes Bild

Nun sieht dieser Verein die katholische Kirche gemäß eigener Internetseite gar nicht in Not und es handelt sich dabei um einen eingetragenen Verein nach deutschem Recht. Doch die Bezeichnung Kirche in Not scheint aktueller denn je. Nun, mit der klaren Kommunikation und gutem Marketing ist das so eine Sache. Bleibt wohl nur noch zu klären ob man im dem Campingwagen auf dem Bild tatsächlich beichten kann.

 „Alles hat seine Zeit“ (Pr 3, 1 – 15) ist ein Bibelzitat, welches hoffentlich auch für die katholische Kirche gilt oder gar für das Zeitalter der menschlichen Religionen im Allgemeinen. Ich würde mich jedenfalls schon auf den Tag freuen, am dem emotionsfrei über die Notwendigkeit der Zahlung von Reparationsleistungen des Staates an die Kirche(n) gesprochen wird und der Mut aufgebracht wird, solch einen Unfug sofort abzuschaffen.

Vielleicht wäre es dann an der Zeit einen Verein (gemäß deutschem Recht) zu gründen, der kann ja dann Kirche richtig in Not heißen.